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Unter dem Radar: Darum haben nur wenige Unternehmen Aktiv/Aktiv-Speicherreplikation auf dem Schirm

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2003 führte RoperASW eine Studie unter Führungskräften aus den Bereichen Business und IT durch. Das Ziel lag darin herauszufinden, ob diese ihre Organisation in der Lage sehen, im Falle eines kritischen Ausfalls ihrer IT-Infrastruktur den Produktivbetrieb aufrechtzuerhalten. Die Studie legte hinsichtlich des wahrgenommenen Schutzgrades eklatante Meinungsverschiedenheiten in den USA offen, während Führungskräfte beider Seiten Europas mehr oder weniger einer Meinung waren.

 

Die erste Frage lautete: „Wenn ein menschengemachtes Desaster oder eine Naturkatastrophe das Rechenzentrum Ihres Unternehmens treffen würde – wie groß wäre die Gefahr, dass Sie den Zugang zu geschäftskritischen Daten verlieren – etwa solche, die von zentralen Transaktionssystemen generiert werden?“

 

 

Die zweite Frage lautete: „Sollte Ihr Unternehmen den Zugang zu geschäftskritischen Daten verlieren – etwa solche, die von den zentralen Transaktionssystemen generiert werden – wie viel Zeit würde Ihr Unternehmen benötigen, um den normalen Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen?“

 

Die erste Frage bezieht sich selbstredend auf die Recovery Point Objective (RPO), die zweite auf die Recovery Time Objective (RTO). Die Ergebnisse geben uns Aufschluss darüber, wie das Thema Geschäftskontinuität im Jahr 2003 wahrgenommen wurde:

 

  • Eine große Zahl der IT-Leiter beider Regionen war der Ansicht, dass ihre RPO über null läge – oder einfacher ausgedrückt, dass ein Datenverlust drohe. Sie waren sicherlich auch in der besten Position, um das zu beurteilen und lagen wahrscheinlich richtig.

  • Nur eine kleine Zahl der geschäftlichen Führungskräften in den USA (14 %) äußerten Bedenken hinsichtlich einer möglichen Anfälligkeit ihrer IT-Infrastruktur. Die überwältigende Mehrheit vertrat eine gegensätzliche Ansicht und würde sich mit Sicherheit irren.. Das bedeutet, dass viele der in den USA befragten Geschäftsentscheider offensichtlich eine unrealistisch optimistische Sichtweise auf ihre Datensicherheit hatten.

  • Über ein Viertel der IT-Leiter in den USA sowie die geschäftlichen und IT-Führungskräfte aus Europa schätzten, dass die Wiederherstellung mindestens drei Tage in Anspruch nehmen könnte.

  • Dass nur 9 % der Geschäftsentscheider in den USA diese Meinung teilten, lässt darauf schließen, dass damals in US-Führungsetagen einige äußerst unrealistische und übermäßig optimistische Meinungen zur RTO vorherrschten.

 

Multisite-Replikationslösungen, die technisch in der Lage sind, ohne menschliche Intervention sowohl die RPO als auch die RTO auf null zu senken (ergo kein Datenverlust und keine Unterbrechung des Geschäftsbetriebs), kamen 2001 mit EMCs VPLEX erstmals in den Handel und setzten auf externe Virtualisierungsappliances. Dell EMC hat seitdem SRDF für seine VMAX/PowerMax-Systeme nativ in Form von SRDF/Metro erweitert. Infinidat bietet eine „Zero RPO & RTO“-Lösung mit Aktiv/Aktiv-Replikation an, die nativ, standardmäßig und ohne Zusatzkosten in allen InfiniBox-Systemen enthalten ist (wie jede Infinidat-Software), während Pure Storage mit ActiveCluster eine ähnliche Lösung für seinen FlashArray bietet.

 

 

Inzwischen schreiben wir das Jahr 2020 und der Markt bietet einige bewährte Lösungen, die „Zero RPO & RTO“ versprechen. Da sollte man doch annehmen, dass in jedem missionskritischen Rechenzentrum eine dieser Technologien implementiert ist, oder?

 

FALSCH! Und ich habe auch eine Vermutung, warum das so ist: 17 Jahre später gibt es beim Thema Datensicherheit in den USA immer noch Differenzen zwischen Business- und IT-Entscheidern – und das, obwohl sich die Technologie längst weiterentwickelt hat und eine Optimierung von RPO und RTO ermöglicht.

 

Diese Differenzen erklären, warum von der IT vorgeschlagene Aktiv/Aktiv-Multisite-Projekte häufig nicht finanziert werden, obwohl sie wichtige Vermögenswerte des Unternehmens schützen könnten: Der Grund ist, dass Geschäftsentscheider dem Irrglauben unterliegen, sie seien bereits ausreichend geschützt.

 

Wie schon im Jahr 2003 gibt es in Europa weniger Unstimmigkeiten zwischen IT und Geschäftsbetrieb. Folglich hat Europa seit 2010 bei der Anzahl der Multisite-Deployments die Nase vorn – insbesondere bei solchen mit Aktiv/Aktiv-Konfiguration (unabhängig vom Anbieter). Europa hat offensichtlich die Zeichen der Zeit erkannt.

 

Es gibt ein altes Sprichwort, das besagt, dass „die meisten Leute machen erst dann ihr erstes PC-Backup, NACHDEM ihr C:-Laufwerk mal ausgefallen ist.“ Ich bitte Sie deshalb: Warten Sie nicht auf den ersten Totalausfall in Ihrem Rechenzentrum samt erheblichem Datenverlust und längerer Ausfallzeit, um sich klar zu werden, wie leicht Sie all dies hätten verhindern können.

 

Was können Sie also tun, um für mehr Datensicherheit zu sorgen?

 

  • Wenn Sie geschäftliche Verantwortung tragen, sollten Sie einen Dialog mit Ihrer IT-Organisation rund um die Themen Datensicherheit und Geschäftskontinuität anstoßen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Geschäftskontinuität den geschäftlichen Zielen und Anforderungen gerecht wird. Ist das nicht der Fall, entwickeln Sie einen Plan, der diesem Anspruch genügt.

  • Wenn Sie eine leitende IT-Position innehaben, sollten Sie nicht annehmen, dass Ihre Unternehmensleitung dieselben realistischen Ansichten über RPO und RTO haben kann wie sie selbst. Bringen Sie eine Diskussion ins Rollen, um die geschäftlichen Anforderungen abzuklären und das Business für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Treten Meinungsverschiedenheiten auf, sollten Sie den Dialog in die richtige Richtung lenken und dabei nachvollziehbar argumentieren.

 

Darüber hinaus können Sie natürlich auch gerne das Gespräch mit unseren Experten bei Infinidat suchen! Wir und unsere Partner helfen Ihnen dabei, Vertrauen in eine Multisite-Business-Continuity-Lösung mit „Zero RPO & RTO“ aufzubauen. Und wir sind sogar in der Lage, auf einzigartige Weise einen dritten (oder vierten) Standort für Remote Disaster Recovery mit branchenweit führender RPO und RTO für asynchrone Replikation zu integrieren.

 

Über Ken Steinhardt

Ken Steinhardt ist Field CTO bei Infinidat. In den vergangenen 47 Jahren hat er eine Vielzahl an Positionen in der IT-Branche bekleidet. Seine Karriere startete Ken bereits während der Schulzeit, als er nebenher als Programmierer von Mainframe-Applikationen und Systems Analyst arbeitete. Nach seinem Studium in Computerwissenschaften am Worcester Polytechnic Institute arbeitete Ken für 16 Jahre bei der Digital Equipment Corporation sowie für 20 Jahre bei EMC. 2019 wechselte er von PureStorage zu Infinidat. Am längsten war Ken als Vice President of Enterprise Storage & CTO for Global Product Sales bei EMC tätig.